Hallo

In diesem Blog findest du Rezepte, die von mir erstellt oder von mir ausprobiert und variiert wurden.
Ich lebe nicht ausschließlich vegan, die Gründe und meine Erfahrungen kannst du auch in diesem Blog nachlesen.
Inzwischen versuche ich (tun das inzwischen nicht "alle"?) Verpackungen zu vermeiden, DIY - also auf deutsch schlicht vieles selber machen anstatt zu kaufen.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Gib dem Affen Zucker!

Warum essen wir gerne Süßes? Weil unser Körper wenig Arbeit damit und viel Nutzen davon hat. Je einfacher der Zucker, desto weniger Aufwendungen sind notwendig, bis dieser als Nährstoff verwendet werden kann. Das hat sich die Natur nutzbar gemacht. Viele Früchte, die sozusagen als Süßigkeit zum (Fr)essen und damit zur Aussaat locken (darunter befinden sich richtige „Primaten-Spezialisten"), enthalten in der Regel einfache Zucker. Vorwiegend vertreten ist der Fruchtzucker (daher auch der Name), dessen Anziehungskraft auf seinem angenehmen Geschmacksprofil und der besonderen Süßkraft beruht. Entsprechende Früchte sind ernährungsphysiologisch optimal und daher begehrt. Kartoffeln und Getreide hingegen, die keinen Vorteil davon haben, verspeist zu werden, speichern ihre Energie in langen Molekülketten und sind deshalb (und weil sie in der Schale Gifte gegen ihre Fressfeinde bilden) nicht ganz so attraktiv. Der Mensch hat im Laufe seiner Evolution gelernt, solche Nahrungsmittel zuzubereiten (wer ißt schon rohe Kartoffeln?) und nutzt daher auch dieses Spektrum von Sacchariden. Unsere Vorfahren waren da etwas eingeschränkter. Die "Zurückgebliebenen" schwingen sich heute noch von Ast zu Ast und essen süße Bananen - und wir kaufen sie im Supermarkt - also die Bananen.
Damit ist die eingangs gestellte Frage aber noch lange nicht beantwortet. Wir denken ja nicht: „Prima, weil da Zucker drin ist, will ich das jetzt essen." Was motiviert uns tatsächlich zum süßen Verzehr?
Es ist eine Sucht. Sucht ist die Triebkraft zur Suche - in diesem Fall zur Suche nach Nahrung. Da aber im Zucker nun mal keine Drogen drin sind, hat sich die Natur was ganz besonderes für uns ausgedacht. Wir machen unsere Droge selbst, insbesondere dann, wenn wir Zucker gegessen haben. Die Sucht ist angeboren, und die Droge heißt Serotonin.
Serotonin ist ein Botenstoff im Gehirn (Neurotransmitter), der ganz maßgeblich unser Wohlbefinden beeinflußt. Eine Depression z.B. ist nichts anderes, als das Symptom eines Serotoninmangels - ungeachtet dessen, woraus der Mangel resultiert. Damit Serotonin im Gehirn gebildet werden kann, muß dort seine Vorstufe, das Tryptophan (eine Aminosäure) vorrätig sein, d.h. das Tryptophan muß erst einmal hinein gelangen. Den Weg dorthin - und jetzt wird es erst richtig interessant - ebnet das Insulin. Anders herum: Über die Reaktionsabfolge Zuckeraufnahme, Insulinproduktion, Tryptophaneinschleusung, Serotoninbildung, wird die Nahrungsaufnahme mit guter Laune belohnt. Wenn zusätzlich noch Exorphine und andere psychogene Stoffe ins Spiel kommen (z.B. in der Schokolade oder warmer Milch mit Honig), ist das Naschen vom Verstand u.U. nicht mehr kontrollierbar, was allerdings ein anderes Thema wäre.)
Hierin liegt auch die Erklärung, warum so viele Menschen bei negativer Grundstimmung (Trauer, Depressivität, "schlechte Laune" etc.) oft zu vielen Süßigkeiten greifen. Normaler Zucker (und auch Traubenzucker) gelangt nämlich sehr schnell in den Blutkreislauf und somit ins Hirn, wogegen dies bei den Zuckern von z. B. Kartoffeln, Getreide etc. viiiiiiel länger dauert.
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2 Kommentare:

  1. Hallo Hannelore,

    Zucker hat auch Nebenwirkungen, wenn man zuviel davon isst.
    So kann man eben seine Zuckersucht ein wenig dämpfen, indem man die afrikanische Wunderbeere zu sich nimmt, danach schmecken Zitrone, Essig, grüner Apfel sehr süß.

    Doch führt das auchzum Ausstoß von Serotonin?

    LG
    David

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  2. Ich weiß nicht, ich kenne die afrikanische Wunderbeere nicht. Wenn sie keinen Zucker enthält - wodurch ist sie süß?

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